专利摘要:

公开号:WO1986007087A1
申请号:PCT/EP1986/000318
申请日:1986-05-27
公开日:1986-12-04
发明作者:Karl Stetter
申请人:Karl Stetter;
IPC主号:C10M107-00
专利说明:
[0001] Verfahren zur spanlosen Umformung von Metallen und Schmiermittelzusammensetzungen für dieses Verfahren
[0002] Die Fertigung metallischer Formteile erfolgt häufig durch spanlose Umfor¬ mung, wobei dem Werkstück ohne oder mit Vorwärmung durch die Einwirkung hoher äußerer Kräfte die gewünschte Form gegeben wird. Arten des span¬ losen Metallumformens sind z.B. das Draht-, Stangen-, Rohr-, Profil-, Tief- und Abstreckziehen, ferner das Kaltfließpressen, Kaltstauchen, Pilgern, Kalt- und Warmwalzen oder das Schmieden.
[0003] Es ist bekannt, bei der spanlosen Umformung von Metallen Schmiermittel einzusetzen, um die Ergebnisse durch Verringerung der Reibung zwischen dem Werkstück und dem Formwerkzeug zu verbessern. Als Schmiermittel werden Mineralöle mit oder ohne Hochdruckzusätzen, tierische und pflanzliche Öle, Fette und Wachse sowie Metallseifen auf Fettsäurebasis, insbesondere auf Stearinsäurebasis, eingesetzt.
[0004] Bei Verwendung der bekannten Schmiermittel führt die spanlose Umformung von Metallen in vieler Hinsicht zu unbefriedigenden Ergebnissen. Es werden häufig die erwünschten hohen Umformgrade und Umformgeschwindigkeiten nicht erreicht. Auch werden infolge auftretender Kaltverschweißungen und Ziehriefenbildung die erstrebten Maßgenauigkeiten und Oberflächengüten der Werkstücke sowie ausreichend lange Standzeiten der Werkzeuge nicht erzielt. Hinzu kommt, daß bei herkömmlichen Schmiermitteln zur Erreichung eines spürbaren Schmiereffektes oft chlor-, schwefel- und phosphorhaltige Zusatz¬ stoffe erforderlich sind, durch die die Metalloberflächen verfärbt oder korro¬ diert werden und die Umwelt stark belastet wird. Die genannten Nachteile treten insbesondere in schwierigeren Fällen der Metallumformung auf, z.B. beim Drahtziehen, Rohrziehen, Profilziehen, Kaltfließpressen oder Gesenk- schmieden von Stählen, vor allem von höherlegierten Stählen. In' schwie¬ rigeren Fällen ist eine Metallumformung unter Verwendung herkömmlicher Schmiermittel in der Regel überhaupt nur möglich, wenn vor der Umformung auf die Werkstückoberfläche zusätzliche Trenn- bzw. Schmiermittelträger¬ schichten aufgebracht werden. Die Aufbringung der Trenn- bzw. Schmier- mittelträgerschichten muß im allgemeinen in aufwendiger Weise chemisch durch Reaktion meist bestimmter Salzlösungen mit der Werkstückoberfläche unter Ausbildung entsprechender Überzüge auf der Werkstückoberfläche er- folgen (z.B. "Phosphatierung", "Oxalierung"). Nur in weniger schwierigen Fäl¬ len genügt auch eine physikalische Aufbringung durch Eintrocknenlassen von Salzlösungen auf der Werkstückoberfläche, wobei jedoch die physikalische Aufbringung häufig völlig unzureichende Ergebnisse liefert. Die Trennschich- ten beeinträchtigen im übrigen oft die Oberflächenqualität der Werkstücke und erfordern einen hohen Aufwand für ihre Wiederentfernung vor der Weiterbearbeitung der Werkstücke, wobei außerdem aufarbeitungsbedürftige Abwässer anfallen. Zudem reicht die Wirkung der Trenn- bzw. Trägerschich¬ ten in schwierigen Fällen der Metallumformung häufig zur Erzielung akzep- tabler Umformergebnisse nicht aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der spanlosen Umformung von Metallen den Ablauf zu vereinfachen und die Ergebnisse zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Metallumfor¬ mung unter Verwendung eines Schmiermittels durchgeführt wird, das ge- gebenenfalls in Verbindung mit Trenn- und/oder Schmiermittelträgerschichten verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel ausgewählt ist aus einer Gruppe, die besteht aus Polymerisaten von 1-Olefinen, Oxida- tionsprodukten solcher Polymerisate sowie Veresterungs- und Verseifungspro- dukten der genannten Oxidationsprodukte sowie Gemischen der genannten Substanzen, wobei dieses Schmiermittel in reiner Form oder im Gemisch mit anderen, an sich bekannten Mischungsbestandteilen von Schmiermitteln ein¬ gesetzt wird.
[0007] Die mit der Erfindung im Vergleich zu bekannten Verfahren erzielten Vortei¬ le bestehen insbesondere darin, daß höhere Umformgrade und höhere Um- formgeschwindigkeiten, ferner höhere Maßgenauigkeiten und bessere Oberflä¬ chengüten der Werkstücke sowie längere Standzeiten der Werkzeuge erreicht werden. Auch lassen sich die Umformungen mit deutlich verringertem Ener¬ gieaufwand und verringerter Umweltbelastung durchführen. Darüber hinaus kann in vielen Fällen die Aufbringung zusätzlicher Trenn- bzw. Schmiermit- telträgerschichten vereinfacht werden oder ganz entfallen.
[0008] Unter den beim erfindungsgemäßen Verfahren als Schmiermittel eingesetzten Polymerisaten von 1-Olefinen sind Homopolymerisate von C^-C . „-Alkenen mit endständiger Doppelbindung, vorzugsweise der C_-C . --Alkene, vor allem des Ethens, des Propens, des 1-Butens, des 3-Methyl-l-butens, des 1-Pentens, des 1-Hexens und des 1-Octens, zu verstehen, sowie Copolymerisate dieser 1-Olefine miteinander, ferner Copolymerisate dieser 1-Olefine mit bis zu 50, vorzugsweise bis zu 30, insbesondere bis zu 20, vor allem aber bis zu 15 Gew.-%, an sauerstoffhaltigen 1-Olefinen.
[0009] Polymerisate sind z.B. die handelsüblichen Polyethylene, Polypropylene, Poly- butylene usw., wie sie nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch Hoch-, Mittel- oder Niederdruckpolymerisation erhalten werden. Copolymerisate der 1-Olefine enthalten gleichzeitig mindestens zwei unterschiedliche 1-Olefin- bausteine. Hierzu gehören z.B. Polyethylene mit einem Gehalt von bis zu 30, vorzugsweise bis zu 20, insbesondere bis zu 10 Gew.-%, an anderen 1-Olefi- nen wie Propen, 1-Buten usw. Auch die neuerdings unter der Bezeichnung LLDPE verfügbaren Copolymerisate des Ethylens mit höheren 1-Olefinen sind hierzu zu rechnen. Copolymerisate der 1-Olefine mit sauerstoffhaltigen Ole- finen sind z.B. Copolymerisate des Ethylens mit Vinylestern der Carbonsäuren wie Vinylacetat oder Vinylpropionat, ferner mit Vinylethern oder 1,2-ethyle- nisch ungesättigten Carbonsäuren und deren Derivaten wie Acrylsäure, Meth- acrylsäure, Ethacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Malein¬ säureanhydrid, Itaconsäure, Mesaconsäure oder den Estern dieser Säuren. Die verwendeten Polymerisate unterliegen hinsichtlich ihrer Struktur und ihrer Molekülgröße keiner Beschränkung. Beispielsweise können Polymerisate mit hohen oder niedrigen Verzweigungsgraden herangezogen werden. Auch ist es möglich, niedermolekulare wachsartige Polymerisate mit Molekülmassen zwi¬ schen 200 und 20000 (Schmelzviskositäten ca. 5 bis 100000 mPa s bei 160°C) und höhermolekulare, kunststoffartige Polymerisate mit Molekülmassen zwi¬ schen 20000 und 5000000 (Sch elzindices MFI 190/2,16 ca. 1000 bis 0,001 g/10 min.) einzusetzen. Besonders gut eignen sich die mehr niedermolekularen Polymerisate mit Molekülmassen zwischen 200 und 100000, vorzugsweise zwi¬ schen 500 und 30000, vorteilhaft zwischen 800 und 20000, insbesondere zwi¬ schen 1000 und 15000, vor allem aber zwischen 3000 und 10000. Hauptsäch¬ lich Polymerisate mit gleichzeitig hohen Schmelzpunkten (>100, vorzugsweise M IO, insbesondere >115, vor allem >120°C), hohen Schmelzviskositäten (>100, vorzugsweise >500, insbesondere >1000, vor allem M0000 mPa s bei 170° C), und hohen Kristallinitäten (>10, vorzugsweise >30, insbesondere > 0, vor allem >50%) weisen hervorragende Schmiereigenschaften für die Umformung von Metallen auf, insbesondere beispielsweise beim Tiefziehen oder Abstreck- ziehen. Copolymerisate, die auch aus sauerstoffhaltigen Monomerbausteinen aufgebaut sind, sind kaum kristallin und haben niedrigere Schmelzpunkte, be¬ sitzen aber aufgrund der bei Ihnen gegebenen Polarität noch speziell weiter - H - "
[0010] verbesserte Schmiereigenschaften.
[0011] Unter Oxidationsprodukten der Polymerisate sind Produkte zu verstehen, die im allgemeinen durch Luftoxidation der Polymerisate entstehen. Ihre Herstel- lung kann nach bekannten Verfahren erfolgen, z.B. aus niedermolekularen Po¬ lymerisaten durch Vermischen der Polymerisate im geschmolzenen Zustand mit Luft oder besonders vorteilhaft aus höhermolekularen Polymerisaten durch Behandlung der Polymerisate bei erhöhten Temperaturen mit Luft im festen Zustand oder im geschmolzenen Zustand feinverteilt in einem inerten Dispersionsmittel. Die Oxidate weisen Säurezahlen zwischen 5 und 150, vor¬ zugsweise zwischen 10 und 70, vorteilhaft zwischen 15 und 50, insbesondere zwischen. 20 und Ψ5 mg KOH/g, sowie Schmelzviskositäten zwischen 5 und 100000, vorzugsweise zwischen 50 und 50000, vorteilhaft zwischen 100 und 30000, insbesondere zwischen 500 und 20000, vor allem zwischen 1000 und 15000 mPa s bei 160°C auf. Ihre Schmelzpunkte liegen über 90, vorzugsweise über 100, insbesondere über 110, vor allem über 115°C. Die Schmelzpunkte der Oxidate von Copolymerisaten liegen eher in den unteren der angegebenen Bereiche. Insbesondere Oxidate mit hohem Gehalt an Dicarbonsäuren (>10, vorzugsweise >20, vorteilhaft > 0, insbesondere >60, vor allem >80 Gew.-%), wie sie bei der Oxidation höhermolekularer Polymerisate (Molekülmassen >5000, vorzugsweise M0000) entstehen, und Oxidate mit gleichzeitig ver¬ gleichsweise hohen Schmelzpunkten, hohen Schmelzviskositäten, hohen Kri- stallinitäten und hohen Polaritäten besitzen als Schmierstoffe bei der Metall¬ umformung auch in schwierigeren Fällen hervorragende Eigenschaften.
[0012] Die Veresterungs- und/oder Verseifungsprodukte der Oxidate werden erhalten, indem man die Oxidate mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen bzw. mit ein- bis dreiwertigen Metallionen oder mit Ammoniumionen teilweise oder voll¬ ständig verestert bzw. verseift oder zunächst teilweise verestert und dann die noch freien Carboxylgruppen teilweise oder vollständig verseift.
[0013] Als Veresterungskomponenten kommen hauptsächlich in Betracht: einwertige C,- bis C22-Alkanole, zweiwertige Alkohole wie 1,2-Ethandiol, 1,2-Propan- diol, 1, -Butandiol oder Etheralkohole wie Diethylenglykol und höhere Poly- alkylenglykole, ferner höherwertige Alkohole wie Trimethylolpropan oder Pentaerythrit, gegebenenfalls im Gemisch miteinander. Als Verseifungskom- ponenten werden in der Regel Li+, Na , K , Mg , Ca +, Ba +, Zn +, Pb +, AI +, NH. und Ammoniumionen organischer Amine in Form ihrer Hydroxide, Carbonate, Acetate, Stearate u.a. Salze eingesetzt, gegebenenfalls im Ge¬ misch miteinander. Die Durchführung der Veresterung bzw. Verseifung erfolgt im allgemeinen in bekannter Weise durch Verrühren der geschmolzenen Oxi¬ date mit den Veresterungs- bzw. Verseifungskomponenten, gegebenenfalls in Gegenwart geeigneter Katalysatoren, bis zum gewünschten Veresterungs¬ bzw. Verseifungsgrad. Die Veresterung bzw. Verseifung kann auch durch inni- ges Vermischen der festen pulverisierten, suspendierten, dispergierten oder gelösten Oxidate mit den festen, suspendierten, dispergierten oder gelösten Reaktionspartnern erfolgen. Bei Verwendung von suspendierten, dispergierten oder gelösten Reaktionspartnern kann das entstehende Produkt in feuchter, gegebenenfalls in suspendierter bzw. dispergierter Form, oder nach dem Trocknen in Pulverform für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wer¬ den. In einer anderen Ausführungsform können die Verseifungsprodukte her¬ gestellt werden, indem die Oxidationsprodukte oder die teilweise vorver- esterten Oxidationsprodukte im geschmolzenen Zustand, gegebenenfalls unter Zugabe von Emulgatoren, mit der in Wasser gelösten oder dispergierten Ver- seifungskomponente verrührt werden. Dabei entstehen wäßrige Lösungen oder Dispersionen der Verseifungsprodukte, die auch als solche vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden können.
[0014] Die Verseifungsprodukte, weniger die Veresterungsprodukte, weisen gegenüber den zugrundeliegenden Oxidaten im allgemeinen erhöhte Schmelzpunkte und Schmelzviskositäten auf. Bei den Verseifungsprodukten liegen die Schmelz¬ punkte über 100, vorzugsweise über 110, insbesondere über 120, vorteilhaft über 130, vor allem über 1*.0°C, die Schmelzviskositäten über 100, vorzugs¬ weise über 500, insbesondere über 1000, vorteilhaft über 3000, vor allem über 5000 mPa s bei 180°C. Für die Veresterungsprodukte gelten eher die un¬ teren der angegebenen Bereiche. Die Veresterungs- und/oder Verseifungspro¬ dukte besitzen gegenüber den Oxidaten in bestimmter Hinsicht weiter opti¬ mierte Schmiereigenschaften durch eine speziell gegebene Kombination von vergleichsweise hohen Schmelzpunkten, hohen Schmelzviskositäten, hohen Kristallinitäten sowie durch eine spezielle Ausgewogenheit zwischen polaren und unpolaren Anteilen. Als besonders vorteilhaft haben sich vor allem die Verseifungsprodukte erwiesen, die Schmierfilme mit speziell herausragendem Gleit-, Haft- und Trennvermögen sowie erhöhter Reißfestigkeit bilden und diese Eigenschaften auch unter extremen Druck- und Temperaturbelastungen beibehalten. Die veresterten und vor allem die verseiften Oxidationsprodukte eignen sich deswegen in ganz besonderer Weise zum Einsatz als Schmier¬ mittel bei schwierigen Umformungen von Metallen, z.B. beim Rohrziehen, Profilziehen, Drahtziehen, Pilgern, Walzen, Kaltfließpressen, Stauchen oder Schmieden, vorzugsweise bei schwer verformbaren Metallen wie Stählen, vor allem hochlegierten Stählen, auch Edelstahlen, z.B. säurefesten Chrom- und Chrom-Nickel-Stählen.
[0015] Die Polymerisate, deren Oxidate oder die Veresterungs- und/oder Versei¬ fungsprodukte der Oxidate können für das erfindungsgemäße Verfahren für sich, im Gemisch miteinander oder im Gemisch mit anderen Stoffen als Schmiermittel für die Umformung von Metallen eingesetzt werden. Als ande¬ re Mischungskomponenten kommen beispielsweise Mineralöle, pflanzliche oder tierische Öle, Fette, Wachse oder Harze sowie Fettsäuren, Fettalkohole, Sei¬ fen, synthetische Harze oder Öle, vorzugsweise Polyalkylenglykole und deren Derivate, sehr niedermolekulare Polyethylene oder Ester, in Betracht. Ferner können den Schmiermitteln beim erfindungsgemäßen Verfahren übliche Zu¬ satzstoffe wie Hochdruckwirkstoffe (z.B. chlor-, schwefel- oder phosphor- haltige Substanzen) ferner Pigmente und Füllstoffe (z.B. Kalk, Kreide, Tal¬ kum, Borax, Soda, Glimmer, Graphit, Molybdändisulfid, Wolframdisulfid, Bor¬ nitrid, 3od, Glas) Emulgatoren, Tenside, Netzmittel, Verdicker (z.B. Mont- morillonit), Haftverbesserer, Bindemittel, Korrosionsinhibitoren und Antioxi- dantien zur Abrundung der Eigenschaften beigemischt werden.
[0016] Die Polymerisate, deren Oxidate oder die Veresterungs- und/oder Versei¬ fungsprodukte der Oxidate lassen sich für das erfindungsgemäße Verfahren als Schmiermittel in Form von Pulvern, Suspensionen, Dispersionen oder Lösun¬ gen einsetzen. In Pulverform weisen die Schmierstoffe eine für die Ver- wendung vorteilhafte gute Rieselfähigkeit auf, die im Unterschied zu her¬ kömmlichen Schmiermitteln auch bei höherer Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt. Bei Suspensionen, Dispersionen und Lösungen dienen bevorzugt Wasser, Mineralöle, natürliche oder synthetische Öle und Chlorkohlenwasserstoffe, ge¬ gebenenfalls im Gemisch miteinander, als Suspensions-, Dispersions- bzw. Lösungsmittel. Als besonders vorteilhaft erweisen sich dabei Polyalkylengly¬ kole aufgrund einer lösungsvermittelnden Wirkung sowohl bei der Zubereitung der erfindgungsgemäßen Schmierstoffe als auch bei ihrer Wieder entfernung von der Metalloberfläche. Die Herstellung der Suspensionen und Dispersionen kann unter Hinzufügung bekannter ionischer oder nichtionischer Emulgatoren sowie Netzmittel erfolgen. Die Aufbringung der Schmiermittel auf die Werk¬ stücke wird nach bekannten Verfahren vorgenommen, z.B. durch Aufpudern, Streichen, Tauchen, Fluten, Spritzen oder im Durchlaufverfahren, gegebenen¬ falls bei erhöhten Temperaturen und unter Nachtrocknen des Werkstücks. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei allen Arten der spanlosen Umfor¬ mung von Metallen vorteilhaft angewandt werden, beispielsweise beim Draht-, Stangen-, Rohr-, Profil-, Tief-, Streck-, und Abstreckziehen oder beim Kaltfließpressen, Kaltstauchen, Prägen, Reduzieren, Pilgern, Walzen, Schneiden und Schmieden. Das Verfahren beschränkt sich nicht auf das Kalt¬ umformen von Metallen, sondern schließt das Halbwarm- und Warmumformen von Metallen mit ein, z.B. das Warmwalzen, das Gesenkschmieden oder das Strangpressen, insbesondere auch bei Nichteisenmetallen. Besonders zeigen sich die Vorteile der erfindungsgemäßen Arbeitsweise bei den schwierigeren Umformverfahren, z.B. beim Rohrziehen, Profilziehen, Drahtziehen, Rohr¬ pilgern, Walzen, Kaltfließpressen, Stauchen oder Schmieden.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich vorteilhaft zur Umformung von allen gängigen metallischen Werkstoffen, z.B. von kohlenstoffarmen oder kohlenstof reichen Stählen, nicht-, nieder- oder hochlegierten Stählen, Edel¬ stahlen, verzinkten, verkupferten oder anderweitig metallisch beschichteten Stählen, Nichteisenmetallen, etwa Magnesium, Aluminium, Kupfer, Messing, Bronze, Zink, Blei, Nickel, Titan, Zirkon, Wolfram und deren Legierungen. Im besonderen kommen die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Umformung schwer umformbarer Metalle zum tragen, z.B. bei austenitischen und ferritischen Stählen, insbesondere bei hochlegierten, vor allem nicht¬ rostenden Stählen, vorzugsweise Edelstahlen, z.B. säurebeständigen Chrom¬ oder Chrom-Nickel-Stählen, ferner bei verzinkten Stählen. Wegen der hervor¬ ragenden Schmierwirkung der eingesetzten Schmierstoffe sind beim erfin- dungsgemäßen Verfahren im allgemeinen mehrere aufeinanderfolgende Um¬ formungen ohne dazwischengeschaltetes Nachschmieren möglich.
[0018] Aufgrund des hervorragenden Gleit-, Haft-, und Trennvermögens sowie der ausgezeichneten Filmfestigkeit der eingesetzten Schmierstoffe kann beim erfindungsgemäßen Verfahren in der Regel selbst bei schwierigen Umform¬ prozessen die zusätzliche Aufbringung einer Trenn- bzw. Schmiermittelträ¬ gerschicht auf die Werkstücke vor der Umformung entfallen. Dadurch erge¬ ben sich gegenüber bekannten Umformverfahren verringerte Kosten, ver¬ ringerte Abwasserprobleme und verbesserte Oberflächenqualitäten der End- produkte. Beim erfindungsgemäßen Verfahren können jedoch die eingesetzten Schmierstoffe auch in Kombination mit bekannten Trenn- bzw. Schmiermit¬ telträgerschichten benutzt werden. Dadurch können bei besonders schwierigen Umformungen von Metallen in manchen Fällen weitere Vorteile erzielt wer- den, beispielsweise beim Ziehen kompliziert geformter Profile aus Edel¬ stahlen oder beim Kaltfließpressen. Dabei genügt im allgemeinen die ein¬ fachere physikalische Aufbringung der Trenn- bzw. Schmiermittelträger¬ schichten durch Auftrocknenlassen entsprechender Lösungen bzw. Disper- sionen auf der Werkstückoberfläche (z.B. Kälkung, Boraxierung) zur Erzielung hervorragender Ergebnisse. Die aufwendigere chemische Aufbringung der Trenn- bzw. Schmier mittelträgerschichten durch chemische Reaktion ent¬ sprechender Lösungen bzw. Dispersionen mit der Werkstückoberfläche (z.B. Phosphatierung, Oxalierung, Verkupferung) bringt nur in extremen Fällen zusätzliche Vorteile.
[0019] Aufgrund der hervorragenden Schmierwirkung der eingesetzten Schmierstoffe werden beim erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zu bekannten Ver¬ fahren allgemein höhere Umformgrade und höhere Umformgeschwindigkeiten, ferner höhere Maßgenauigkeiten und bessere Oberflächengüten der Werk- stücke sowie längere Standzeiten der Werkzeuge erreicht. Kaltverschweißun- gen mit den damit verbundenen Beeinträchtigungen der Werkstückoberflächen durch Ziehriefen und Beeinträchtigungen der Werkzeugstandzeiten durch Auf¬ schweißungen treten nicht oder nur in stark verringertem Maße auf. Das er¬ findungsgemäße Verfahren verringert ferner den Energieverbrauch und den Anfall von Abwässern.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich auch dadurch aus, daß Schmierstoffe benutzt werden, die keine gesundheitsschädlichen Stoffe ent¬ halten und auch keine Stoffe wie Chlor, Schwefel, Phosphor oder Bor enthal¬ ten, durch die die Eigenschaften der bearbeiteten Werkstoffe, z.B. infolge Verfärbungen und Korrosion, nachteilig beeinflußt werden und die Umwelt stark belastet wird. Die Schmierstoffe wirken auf Metalle nicht korrosiv, sondern korrosionsschützend. Nach der Umformung lassen sie sich nach Be¬ darf mit einfachen Mitteln und Methoden, beispielsweise mittels üblicher alkalischer, neutraler oder saurer Reiniger oder auch mittels organischer Lösungsmittel, nach üblichen Reinigungsverfahren rückstandsfrei von der Metalloberfläche entfernen. Ein spezieller Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht ferner darin, daß sich die benutzten Schmiermittel auch durch eine einfache Vakuum-Wärme-Behandlung, beispielsweise im Vorstadium der Wärmenachbehandlung des Werkstücks, durch Verdampfen rückstandsfrei wieder von der Werkstückoberfläche entfernen lassen. Beispiele 1 bis 9
[0021] Aus Edelstahlblech werden im Tiefziehverfahren Näpfe hergestellt unter Ver¬ wendung der in folgender Tabelle aufgeführten Polymerisate als Schmier¬ mittel.
[0022]
[0023] Die Polymerisate werden in Xylol gelöst und mit einem Pinsel auf das Blech in dünner Schicht aufgetragen. Nach dem Abdunsten des Lösungsmittels wer¬ den aus den Blechen Näpfe gezogen. Es werden Näpfe mit hoher Maßge¬ nauigkeit und hoher Oberfiächenqualität (geringe Rauhigkeit, hoher Glanz und helle Farbe) erhalten, wobei die Beispiele 3, 8 und 9 zu den relativ besten Ergebnissen führen. Bei Zusatz üblicher Hochdruckwirkstoffe werden weiter verbesserte Ergebnisse erhalten.
[0024] Gleiche Tiefziehversuche unter Verwendung von herkömmlichen Ziehölen als Schmiermitteln erfordern wesentlich höhere Stempelkräfte und liefern Pro- dukte mit deutlich geringerer Oberflächenqualität. Beispiele 10 bis 17
[0025] Blanker Stahldraht mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,85% wird gezogen, in¬ dem die in folgender Tabelle aufgeführten Oxidationsprodukte von Polymeri¬ saten als Schmiermittel eingesetzt werden.
[0026]
[0027] * Schmp. = Schmelzpunkt, SZ = Säurezahl, VZ = Verseifungszahl, SV = Schmelzviskosi¬ tät (mPas bei 140°C)
[0028] Die Schmiermittel werden im festen Zustand eingesetzt, indem der Draht vor dem Werkzeug durch das pulverisierte Schmiermittel läuft. Der Draht wird in 15 Zügen in seinem Durchmesser auf 1/4 des ursprünglichen Wertes reduziert. Es werden die in der Tabelle angegebenen Umformergebnisse erzielt.
[0029] Wird der Ziehversuch mit herkömmlichen Schmiermitteln, z.B. auf Fettsäu¬ reseifen-Basis, durchgeführt, so werden durchwegs geringere Ziehgeschwindig¬ keiten und weniger gute Drahtoberfiächen erhalten. Außerdem tritt bei herkömmlichen Schmiermitteln ein höherer Ziehsteinverschleiß auf.
[0030] Beispiele 18 bis 25
[0031] Edelstahldraht wird gezogen, indem wäßrig-alkalische Dispersionen aus Oxida- tionsprodukten von Polymerisaten als Schmiermittel eingesetzt werden.
[0032] Es wird von den gleichen Oxidationsprodukten von Polymerisaten wie in den Beispielen 10 bis 17 ausgegangen. Die Oxidationsprodukte werden zunächst in wäßrig-alkalische Dispersionen übergeführt, indem sie im geschmolzenen Zu¬ stand zusammen mit den nach der Säurezahl berechneten Mengen an Kalium- hydroxid sowie zusammen mit Emulgatoren (5 Gew.-°_ ethoxilierter Fett¬ alkohol, bezogen auf Oxidat) in heißem Wasser dispergiert werden. Es werden Dispersionen mit den in folgender Tabelle aufgeführten Eigenschaften er¬ halten.
[0033]
[0034] Der Edelstahldraht (Z 2 CN 18-10) wird jeweils mit den Schmier mitteldis- persionen durch Tauchen und anschließendes Trocknen beschichtet und in 15 Zügen vom Ausgangsdurchmesser 6,5 mm auf den Enddurchmesser von 1,2 mm verformt. Es werden die in der Tabelle angegebenen Umformergebnisse erzielt. Die Ergebnisse sind durchwegs deutlich besser als sie unter gleichen Bedingungen mit herkömmlichen Schmierstoffen erhalten werden. Mit her¬ kömmlichen Schmierstoffen wird der Draht riefig und bricht teilweise.
[0035] Gleichartige Ergebnisse werden mit den oben aufgeführten Schmiermitteln erzielt, wenn sie zum Ziehen von Edelstahlrohren eingesetzt werden. Mit her¬ kömmlichen Schmiermitteln lassen sich annähernd gleich gute Ergebnisse nur erreichen, wenn stark umweltbelastende und korrodierende Schmiermittel auf Basis Chlorparaffin herangezogen werden oder wenn die Rohre zunächst durch Oxalierung in aufwendiger Weise vorbehandelt und dann mit speziellen Fettsäureseifen nachbehandelt werden.
[0036] Werden die erfindungsgemäßen Schmierstoffe unter Zusatz geringer Mengen an Polyalkylenglykoien eingesetzt, so lassen sie sich nach erfolgter Umfor¬ mung besonders leicht wieder von der Metalloberfläche entfernen. Beispiele 26 bis 33
[0037] Es werden Schmiermittel hergestellt, indem die in den Beispielen 10 bis 17 benutzten Oxidationsprodukte von Polymerisaten in Verseifungsprodukte über¬ geführt werden. Zu diesem Zweck werden die pulverisierten Oxidationspro¬ dukte durch Vermischen mit der äquivalenten Menge an Kalilauge verseift. Es werden die in der folgenden Tabelle aufgeführten Versuchsprodukte erhalten.
[0038]
[0039] In Rundstäbe aus austenitischem Chrom-Nickel-Stahl von 30 mm Durchmesser werden in einem Zug vier symmetrisch angeordnete Nuten mit je 5 mm Tiefe und 5 mm Breite eingezogen, wobei die in obiger Tabelle aufgeführten Verseifungsprodukte von Polymerisaten als Schmiermittel eingesetzt werden. Es werden die in der Tabelle angegebenen Umformergebnisse erzielt. Die Werkstückoberfläche enthält noch soviel Schmiermittel, daß ohne Nach¬ schmieren weitere Züge möglich sind.
[0040] Werden die Ziehversuche mit herkömmlichen Schmiermitteln, beispielsweise auf Fettsäureseifen-Basis durchgeführt, so lassen sich allenfalls annähernd gleich gute Ergebnisse nur erzielen, wenn auf die Werkstücke vor der Umfor- mung eine Trenn- bzw. Schmiermittelträgerschicht auf Eisenoxalatbasis durch chemische Behandlung der Oberfläche mit entsprechenden Lösungen aufge¬ bracht wird. Beispiele 34 bis 41
[0041] Die Schmiermittel aus den Beipielen 26 bis 33 werden jeweils zusammen mit
[0042] 30 Massen-% Polyethylenglykol, bezogen auf das Schmiermittel, in einem
[0043] 2 paraffinischen Mineralöl mit der Viskosität 168 mm /s (20°C) bei einer Tem¬ peratur von 130°C gelöst. Auf diese Weise werden 8 Schmiermittel in Öl- phase erhalten, die zum Ziehen von Stahlrohren der Werkstoffqualität St 35 eingesetzt werden. Es werden folgende Ergebnisse erzielt:
[0044]
[0045] Mit herkömmlichen Schmiermitteln werden vergleichbar gute Ergebnisse nur erzielt, wenn auf die Rohre vor Zugabe des Schmiermittels in aufwendiger Weise eine Trenn- bzw. Trägerschicht auf Zinkphosphatbasis aufgebracht wird.
[0046] Beispiele 42 bis 49
[0047] Die Schmiermittel aus den Beispielen 26 bis 33 werden jeweils in einem flüssigen Poiyglykol, das aus Ethylenoxid- und Propylenoxid-Einheiten aufge¬ baut ist, suspendiert. Die so erhaltenen flüssigen Schmiermittel werden zum Ziehen von Edelstahlrohren eingesetzt (= Beispiele 42 bis 49). Es werden bei niederen Ziehkräften hohe Umformgrade (bis zu 51%) und ausgezeichnete Oberflächenqualitäten erreicht. Innerhalb der Versuchsreihe ergibt sich die gleiche Qualitätsabstufung wie bei den Beispielen 34 bis 41. Die Schmiermit¬ tel zeichnen sich insbesondere auch durch eine leichte Entfernbarkeit von der Metalloberfläche nach erfolgter Umformung aus. _ _
[0048] Beispiel 50
[0049] Ein zylinderförmiger Stahlkörper der Werkstoffqualität St 35 wird durch Kaltfließpressen in eine Hülse übergeführt. Als Schmiermittel wird eine wäßrige Dispersion eines Polyethylenoxidates mit der Säurezahl 26, der Ver- seifungszahl 40, dem Schmelzpunkt 118°C, dem Dicarbonsäuregehalt von 84% und der Schmelzviskosität 1350 mPa s bei 160°C eingesetzt. Die Umformung läuft mit vergleichsweise geringer Stempelkraft und minimaler Auswurfkraft ab und führt zu einem maßgenauen Formteil mit hoher Oberflächenqualität. Wird auf den Stahlkörper vor der Zugabe des Schmiermittels eine Schmier- mittelträgerschicht auf Zinkphosphatbasis aufgebracht, so werden nur un¬ wesentlich bessere Umformergebnisse erzielt.
[0050] Mit einem herkömmlichen Schmierstoff auf Fettsäureseifen-Basis ist der Kaltfließpreßvorgang nur durchführbar, wenn der Stahlkörper vorher zusätz- lieh mit einer Schmiermittelträgerschicht auf Zinkphosphatbasis versehen wurde.
[0051] Beispiel 51 Ein Polyethylenoxidat mit der Säurezahl 68, der Verseifungszahl 99, dem Tropf punkt 110°C, dem Dicarbonsäuregehalt von 93% und der Schmelzviskosi¬ tät 150 mPas bei 140°C wird durch Verrühren der Oxidatschmelze mit der halben äquivalenten Menge Calciumhydroxid verseift. Man erhält ein Versei- fungsprodukt mit der Säurezahl 32, der Verseifungszahl 72, dem Tropfpunkt 107°C und der Schmelzviskosität 1500 mPa s bei 140°C. Das Verseif ungspro- dukt wird in Pulverform als Schmiermittel beim Einziehen asymmetrischer Kanten in einen Vierkantstab aus Edelstahl eingesetzt. Es wird ein maßgenau¬ es Profil mit scharfen Kanten und hellblanker Oberfläche erhalten.
[0052] Der Versuch wird wiederholt, wobei auf die Werkstückoberfläche zuvor durch chemische Behandlung mit einer entsprechenden Lösung eine Trenn- bzw. Schmierstoffträgerschicht auf Eisenoxalatbasis aufgebracht wird. Es werden - im Vergleich zum Versuch ohne Trenn- bzw. Trägerschicht - graduell wei¬ ter verbesserte Umformergebisse erzielt.
[0053] Bei Benutzung herkömmlicher Schmiermittel auf Fettsäureseifen-Basis ist ein Ziehen des Profils ohne vorheriges Aufbringen einer Trenn- bzw. Träger- schicht nicht möglich. Nach dem Aufbringen einer Trenn- bzw. Trägerschicht ist das Ziehen zwar prinzipiell möglich, es werden aber deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt als beim erfindungsgemäßen Verfahren, z.B. tritt starke Riefenbildung und hoher Werkzeugverschleiß auf.
[0054] Beispiel 52
[0055] Ein Polyethylenoxidat mit der Säurezahl 68, der Verseifungszahl 99, dem Tropfpunkt 110°C, der Schmelzviskosität 150 mPa s bei 140°C und der Mole- külmasse 1700 wird mit der entsprechenden Menge Stearylalkohol bis auf eine Säurezahl von 15 verestert. Man erhält ein Produkt mit der Säurezahl 15, der Verseifungszahl 120, dem Tropfpunkt 104°C und der Schmelzviskosität 250 mPa s bei 140°C, das in Pulverform als Schmiermittel zum Kaltumformen eines Vierkantstabes aus Edelstahl in einen Sechskantstab durch Ziehen ver- wendet wird. Es wird ein Endprodukt mit ausgezeichneter Maßgenauigkeit und hoher Oberflächengüte erhalten.
[0056] Der Versuch wird wiederholt mit dem Unterschied, daß das Polyethylenoxidat zunächst mit der entsprechenden Menge Stearylalkohol bis auf eine Säurezahl von 30 verestert und dann mit Calciumhydroxid bis auf eine Säurezahl von 15 verseift wird. Man erhält ein Produkt mit der Säurezahl 15, der Ver¬ seifungszahl 105, dem Tropfpunkt 108°C und der Schmelzviskosität 1700 mPa s bei 140°C. Bei der anschließenden Verwendung des Produktes als Schmiermittel zum Kaltumformen des Vierkantstabes in den Sechskantstab werden im Vergleich zu oben insofern noch weiter verbesserte Ergebnisse erzielt als sich die Umformung mit verringertem Kraftaufwand durchführen läßt. Gleich gute Ergebnisse werden erzielt, wenn das oben benutzte, nur veresterte Schmiermittel unter Zumischung von Füllstoffen (Talkum, Kalk) eingesetzt wird.
权利要求:
ClaimsPatentansprüche
1. Verfahren zur spanlosen Umformung von Metallen unter Verwendung eines Schmiermittels, das gegebenenfalls in Verbindung mit Trenn- und/oder Schmiermittelträgerschichten verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel ausgewählt ist aus einer Gruppe, die besteht aus Polymeri¬ saten von 1-Olefinen, Oxidationsprodukten solcher Polymerisate sowie Ver¬ esterungs- und Verseifungsprodukten der genannten Oxidationsprodukte sowie Gemischen der genannten Substanzen, wobei dieses Schmiermittel in reiner Form oder im Gemisch mit anderen, an sich bekannten Mischungsbestand¬ teilen von Schmiermitteln eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate ausgewählt sind aus einer Gruppe, bestehend aus
- Homopolymerisaten von C_-C. g-Alkenen mit endständiger Doppelbindung, vorzugsweise C_-C] 7-Alkenen und insbesondere von Ethen, Propen, 1 -Buten, 3-Methyl-l-buten, 1-Penten, 1 -Hexen und 1-Octen,
- Copolymerisaten derartiger 1-Olefine miteinander und - Copolymerisaten derartiger 1-Olefine mit bis zu 50, vorzugsweise bis zu 30, insbesondere bis zu 20 und vor allem bis zu 15 Gew.-% an sauerstoffhalti¬ gen 1-Olefinen,
und daß die Oxidationsprodukte die Oxidationsprodukte dieser Polymerisate sind und die Veresterungs- und Verseifungsprodukte die Veresterungs- und Verseifungsprodukte derartiger Oxidationsprodukte sind.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate Molekülmassen zwischen 200 und 100 000, insbesondere zwischen 500 und 30 000, vorteilhaft zwischen 800 und 20 000, bevorzugt zwischen 1 000 und 15000 und besonders bevorzugt zwischen 3000 und 10 000, Schmelz¬ punkte über 100°C, vorzugsweise über 110°C, insbesondere über 115°C und vor allem über 120°C, Schmelzviskositäten bei 170°C über 100 mPa s, vor¬ zugsweise über 500 mPa s, insbesondere über 1000 mPa s und vor allem über 10 000 mPa s, sowie Kristallisationsgrade über 10 %, vorzugsweise über 30 %, inbesondere über 40 % und vor allem über 50 % aufweisen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidationsprodukte Säurezahlen zwischen 5 und 150, vorzugsweise zwischen 10 und 70, vorteilhaft zwischen 15 und 50 und insbesondere zwischen 20 und 45 mg KOH/g, Schmelzviskositäten zwischen 5 und 100 000, vorzugsweise zwischen 50 und 50000, vorteilhaft zwischen 100 und 30 000, insbesondere zwischen 500 und 20 000 und vor allem zwischen 1000 und 15 000 mPa s bei 160°C, Schmelzpunkte über 90, vorzugsweise über 100, insbesondere über 110 und vor allem über 115°C, sowie einen Dicarbonsäuregehalt über 10, vorzugs¬ weise über 20, vorteilhaft über 40, insbesondere über 60, vor allem über 80 Gew.-% aufweisen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterungsprodukte der Oxidate mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen verestert sind und die Verseifungsprodukte Verseifungsprodukte mit ein- bis dreiwertigen Metallionen oder Ammoniumionen sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterungs- und Verseifungsprodukte der Oxidationsprodukte durch Ver¬ mischen der pulverisierten festen, suspendierten, dispergierten oder gelösten Oxidationsprodukte mit den festen, suspendierten, dispergierten oder gelösten Veresterungskomponenten bzw. Verseifungskomponenten in fester, suspendier¬ ter, dispergierter oder gelöster Form hergestellt und in fester, suspendierter, dispergierter oder gelöster Form eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterungs- und Verseifungsprodukte Schmelzpunkte über 100°C, vor¬ zugsweise über 110°C, insbesondere über 120°C, vorteilhaft über 130°C, und vor allem über 140 C, sowie Schmelzviskositäten bei 180°C über 100 mPa s, vorzugsweise über 500 mPa s, insbesondere über 1000 mPa s, vorteilhaft über 3000 mPa s und vor allem über 5000 mPa s aufweisen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmier¬ mittel im Gemisch mit Mischungsbestandteilen eingesetzt wird, die ausge¬ wählt sind aus der Gruppe bestehend aus Mineralölen, pflanzlichen oder tieri- sehen Ölen, Fetten, Wachsen oder Harzen, Fettsäuren, Fettalkoholen, Seifen, synthetischen Harzen oder Ölen, Polyalkylenglykolen oder deren Derviaten, Hochdruckwirkstoffen, Pigmenten, Füllstoffen, Emulgatoren, Tensiden, Netz- mittein, Verdickern, Haftverbesserern, Bindemitteln, Korrosionsschutzmitteln und Antioxidantien, sowie Mischungen von zwei oder mehr dieser Mischungs¬ bestandteile.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermit¬ tel im Gemisch mit einem Suspensions-, Dispersions- bzw. Lösungsmittel ein¬ gesetzt wird, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, die besteht aus Wasser, Mineralölen, natürlichen oder synthetischen Ölen, Polyalkylenglykolen oder Chlorkohlenwasserstoffen, sowie Mischungen von zwei oder mehr dieser Mit- tel.
10. Schmiermittelzusammensetzung zur Verwendung in einem Verfahren ge¬ mäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein eigentliches Schmier¬ mittel enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Polymeri- säten von 1-Olefinen, Oxidationsprodukten derartiger Polymerisate, Vereste¬ rungsprodukten der Oxidationsprodukte und Verseifungsprodukten der Oxida¬ tionsprodukte sowie Mischungen von zwei oder mehr dieser Substanzen, wobei dieses Schmiermittel fest, suspendiert, dispergiert oder gelöst in einem Sus¬ pensions-, Dispersions- oder Lösungsmittel vorliegt, und wobei die Zusammen- setzung gegebenenfalls weitere an sich bekannte Mischungsbestandteile von Schmiermittelzusammensetzungen enthalten kann.
类似技术:
公开号 | 公开日 | 专利标题
KR100675537B1|2007-01-29|보호피막 처리제, 보호피막을 가지는 금속재료 및보호피막 형성방법
US2588234A|1952-03-04|Method of drawing metal
EP1316603B1|2012-09-26|Zusammensetzung auf wasserbasis für die bildung eines schutzfilmes
Bay et al.2010|Environmentally benign tribo-systems for metal forming
AU604422B2|1990-12-13|Temporary protective coating compositions
Rao et al.2006|A comparative study on the performance of boric acid with several conventional lubricants in metal forming processes
KR100434573B1|2004-07-16|금속재료의 냉간 소성 가공용 수계 윤활제
CA1058454A|1979-07-17|Drawn and ironed containers and method of manufacture
US4374168A|1983-02-15|Metalworking lubrication
CN103725378B|2015-10-07|拉拔高光洁度铝及铝合金管的润滑剂
CN103725376B|2015-06-17|一种拉拔钢管的润滑剂
WO2007114505A1|2007-10-11|多機能性炭化水素油組成物
TW539744B|2003-07-01|Aqueous lubricant of one process type used for high efficient cold forging
KR100621692B1|2006-09-08|금속 재료의 소성 가공용 수성 윤활제 및 윤활피막의 형성방법
US4088585A|1978-05-09|Lubricant containing MoS2, lubricating process, and lubricated workpiece
CA1039704A|1978-10-03|Resin-containing lubricant coatings
EP2450423B1|2019-05-15|Wasserbasiertes schmiermittel für die kunststoffverarbeitung mit augezeichneter korrosionsbeständigkeit und metallmaterial mit augezeichneter kunststoffverarbeitungsfähigkeit
EP0135932A2|1985-04-03|Schmiermittel für das Fassonieren von Metall und Verfahren zum Metallfassonieren
CA1272475A|1990-08-07|Metal working lubricant
US6455476B1|2002-09-24|Composition and process for lubricated plastic working of metals
US5761941A|1998-06-09|Lubricant composition for cryogenic forming of aluminum or aluminum alloy sheets
KR910009984B1|1991-12-09|성형성 및 내식성이 우수한 윤활수지 처리강판
CN101983234B|2015-11-25|用含有蜡的润滑剂组合物涂覆金属表面的方法
CN103695126B|2015-06-17|拉拔波莫合金不锈钢板的润滑剂
CA2463786A1|2003-05-01|The method for preparation of metal wire rod for plastic
同族专利:
公开号 | 公开日
JPS62503038A|1987-12-03|
US4800033A|1989-01-24|
EP0224522A1|1987-06-10|
DE3519078A1|1986-12-04|
EP0224522B1|1991-02-27|
引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题
法律状态:
1986-12-04| AK| Designated states|Kind code of ref document: A1 Designated state(s): BR JP US |
1986-12-04| AL| Designated countries for regional patents|Kind code of ref document: A1 Designated state(s): AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE |
1987-01-23| WWE| Wipo information: entry into national phase|Ref document number: 1986903351 Country of ref document: EP |
1987-06-10| WWP| Wipo information: published in national office|Ref document number: 1986903351 Country of ref document: EP |
1991-02-27| WWG| Wipo information: grant in national office|Ref document number: 1986903351 Country of ref document: EP |
优先权:
申请号 | 申请日 | 专利标题
DEP3519078.7||1985-05-28||
DE19853519078|DE3519078A1|1985-05-28|1985-05-28|Verfahren zur kaltumformung metallischer werkstuecke|AT86903351T| AT61063T|1985-05-28|1986-05-27|Verfahren zur spanlosen umformung von metallen.|
DE19863677723| DE3677723D1|1985-05-28|1986-05-27|Verfahren zur spanlosen umformung von metallen.|
[返回顶部]